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Einheimische Tiere in ihrem Lebensraum
Nutztiere und ein Stück Natur
Schwalben
gibt es in Sachsen auch, allerdings viel zu wenige. Ich konnte sie oft in Lunzenau
auf dem Stromkabel beobachten, aber immer wenn ich mit meiner Kamera in Fotoreichweite
kam, suchten sie das Weite als wenn sie mich ärgern wollten. Im Tiefflug
verteidigten sie ihre Jungen gegen jede Katze die es wagte sich vor ihrem Fenster
herumzutreiben. Ich mag sie sehr, nicht nur weil es mutige kleine Vögel
sind, sondern auch, weil sie uns die Insekten reduzieren. Nett von ihnen!
Im Juni 2006 hatten die Schwalben ihr Nest in einem leerstehenden Gebäude
und nachdem ich Stunden damit verbracht habe sie im Flug durch das Fenster mit
der Kamera gerade so eben nicht zu erwischen, ging ich rein. Das Geschrei war
natürlich groß, begeistert waren die Schwalben von meinem Besuch
auch nicht gerade, aber nach ein paar beruhigenden Worten und langsamen Bewegungen,
kam dann doch etwas mehr Ruhe rein. Die Aufnahmen mit Blitz sind dann auch nicht
soooo berauschend geworden, aber ich möchte sie jetzt mit ihrem Nachwuchs
alleine lassen und nicht weiter beunruhigen.
Scheinbar
hat meine Aktion die Schwalben dazu bewogen zutraulich zu werden. Nachdem sie
ein paar Tage nicht mehr wegflogen wenn ich in ihre Nähe kam, hat mich
eine sogar richtig nahe an sich rangelassen. Sie flog nichtmal weg als ich einen
Stuhl holte um sie besser vor die Linse zu bekommen. Dabei heraus kam eine Foto-Session,
die mir richtig viel Spass gemacht hat und die Schwalbe nicht im geringsten
zu beunruhigen schien.
Bei Klick auf eine der Schwalben öffnet sich ein neues Fenster und man
sieht sie nochmal in 500 oder 800 Pixeln Breite. Die Bilder unterliegen meinem
Copyright und dürfen nicht weiter verwendet werden.
Allgemeine Informationen
Schwalben und Mauersegler sind Kulturfolger und gehören damit eigentlich
in jedes Dorf und auf jeden Bauernhof. Leider sieht man sie immer seltener,
denn sie leiden auch auf dem Land an Wohnungsnot. Rauchschwalben brauchen offene
Einfluglöcher in Ställe, wo sie genügend fliegende Insekten für
die Nachzucht fangen können, sofern diese nicht mit Insektiziden vernichtet
wurden. Mehlschwalben bauen ihre Nester an Hauswände unter Dachvorsprüngen.
und Mauersegler bevorzugen Ritzen und Nieschen in Fassaden. Wichtig ist auch
zu wissen, dass Schwalben ihr Nest nicht an glatten Wänden befestigen können.
Ein einfaches Holzbrett unter einem Vordach reicht oft aus, damit die Schwalben
ihr Nest wieder befestigen können. Ausserdem brauchen sie Schlamm und Ton
oder Lehm, aus denen sie ihre Nester bauen können. Wer also den Schwalben
Gutes tun möchte, sorgt im Frühjahr für eine Kiste mit nassem
Lehm, die er übers Jahr stehen lässt. Den kann man auch auf dem frisch
gepflasterten Hof dekorativ als "Pfützenbeet" mit Steinen verziert
anlegen.
Wer unter seinem Verandadach ein Schwalbennest findet, wird sich vielleicht
über den Mist ärgern, den die Vögel aus dem Nest werfen. Statt
das Nest zu entfernen, kann man einfach ein Brett von 40 cm Länge und 20
cm Breite ca. 30 cm unter das Nest hängen. Die Tiere danken es Ihnen, indem
sie Sie von lästigen Insekten befreien.
Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
Rauchschwalben werden 15 und 19 cm gross. von April bis Oktober halten sie sich
in unseren Gebieten auf. Der Rückgang der Rauchschwalben hat viele Gründe:
verringertes Nahrungsangebot durch Pestizide, Trockenlegung von Feuchtgebieten,
und immer weniger Einflugmöglichkeiten an Gebäuden. Rauchschwalben
gelten für den Menschen als Frühlingsboten und Glücksbringer.
Ihren Namen haben sie daher, dass sie sich mit Vorliebe in dunklen Ecken von
Gebäuden oft sogar im Qualm des Kamins aufhalten. Rauchschwalben bauen
ihre Nester halboffen in die Gebäude.
Mehlschwalben (Delichon urbica)
Mehlschwalben halten sich, wie die Rauchschwalben auch, von April bis Oktober
bei uns auf, sie sind mit 13 cm Grösse allerdings kleiner als die Rauchschwalben.
Ihre Nester sind halbkugelig und fast geschlossen mit Vorliebe unter Dachvorsprüngen.
Leider werden ihre Nester oft aus Sauberkeitsgründen entfernt, dabei
würde hier ein einfaches Brett unterm Nest für Ordnung sorgen.
Wo Nester nicht halten, kann man sie durch ein kleines Brett unterstützen.
Aber aufpassen, dass man die Schwalben dabei nicht stört. Ein einfaches
Kunstnest an einer Hauswand befestigt, waren schon des Öfteren Ausgangspunkt
für ganze Kolonien von Mehlschwalben.
Mauersegler (Apus apus)
Der Mauersegler steht unter Naturschutz!
Der Mauersegler wird um die 17 cm gross und wird oft mit Schwalben verwechselt,
obwohl er eher mit den Kolibris oder Eisvögeln verwandt ist. Sein lateinischer
Name bedeutet "der ohne Füsse". Der Mauersegler hat zwar
Füsse,, aber ihre Form verhindert dass sie laufen können. Dafür
können sie sich umso besser an scheinbar glatten Wänden festhalten.
Ende April, Anfang Mai kommen die Mauersegler aus ihren Überwinterungsgebieten
in Süd- und Ostafrika nach Mitteleuropa zurück und haben damit
gut 13.000 Flugkilometer zurückgelegt bevor sie bei uns ankommen. Nach
einer Studie von Weitnauer aus dem Jahr 1980 fliegen Mauersegler rund 40
km/h bei ihren Langstreckenflügen und können somit am Tag über
800 km zurücklegen. Bei Flugspielen allerdings erreichen Mauersegler
Spitzengeschwindigkeiten von 140 - 200 km/h. Diese Leistungen verbrauchen
natürlich Energie, die Mauersegler in Form von fliegenden Insekten
und Spinnen zu sich nehmen. Übrigens können Mauersegler auch in
der Luft trinken.
Mauersegler sind Höhlen- und Nieschenbrüter. Sie bewohnen Baumhöhlen und Felsspalten, haben sich aber aus Mangel an geeigneten Nistplätzen auf Spalten und Nieschen an Gebäuden spezialisiert. Spalten von nur wenigen cm sind für die Mauersegler ausreichend, um in die Höhlen oder Nieschen zu gelangen die sie brauchen. Sanierungsmassnahmen und Wärmedämmung an Wohngebäuden sind zwar notwendig, kleistern aber auch den Mauerseglern die Nistplätze zu. Einfache Nisthilfen die garnichtmal so schlecht aussehen, kann man auch bei Sanierungen von Häusern mit einbauen. Bauanleitungen erhalten Sie bei ihrer Naturschutzbehörde.
Seit dem 25.3.2002 hat sich auch Deutschland dazu durchgerungen, den Mauersegler unter Schutz zu stellen. Mit ihnen sind auch ihre Brutplätze unter Schutz gestellt, was bedeutet, dass man den Erhalt der Brutplätze bei einer Sanierung eines Wohngebäudes erhalten muss. Genaue Informationen darüber, erhalten Sie bei der Naturschutzbehörde ihrer Region.
Alle Angaben ohne Gewähr
© L. B. Schwab